Photovoltaikanlagen – purer Luxus oder sinnvoll für jedermann?

Würden Sie sich die aus Krokodilleder und mit 39 Diamanten besetzte Gadino Bag aufs Dach stellen? Wie sieht es mit den Sneakern Eminem × Nike Air Max 1 „Big Proof“ aus? Beide Luxusartikel kosten um die 30.000 Euro – ebenso wie eine 10-Kilowattpeak-Photovoltaikanlage mit Speicher. Der Unterschied: Wenn Sie eine PV-Anlage installieren, amortisieren sich deren Kosten innerhalb von zehn bis 15 Jahren.

Sind Photovoltaikanlagen purer Luxus?

Eine PV-Anlage zu installieren, klingt nach Luxus – insbesondere nach einem Blick auf die Preise. Bereits kleine Photovoltaikanlagen entsprechen mit rund 9.000 Euro den Kosten eines günstigen Gebrauchtwagens.

Die „Liebe zum Luxus“ ist in Österreich hoch. Das belegt eine Ende 2023 veröffentlichte eBay-Umfrage. Die Hälfte der Befragten besaß laut dieser Luxusartikel, darunter teure Sneaker oder Designerkleider. Gehört auch eine PV-Anlage in den Bereich „Luxus“ oder ist sie eine für jeden Haushalt sinnvolle Anschaffung?

Warum sind PV-Anlagen ein sinnvoller Kauf?

Wer sich eine Photovoltaikanlage anschafft, greift zuvor tief in die Tasche. Modelle mit drei bis fünf Kilowatt Maximalleistung entsprechen den Kosten einer Lanvin Crocodile Bag – 9.000 bis 12.000 Euro.

Mit der Investition senken Sie jedoch langfristig den Endbetrag auf Ihrer Stromrechnung. Schließlich decken Sie mit einer PV-Anlage rund 30 Prozent Ihres jährlichen Stromverbrauchs.

Sie nutzen dadurch automatisch weniger „konventionelle“ Energie. Das macht Sie unabhängiger von schwankenden Strompreisen. Zusätzlich arbeitet eine Photovoltaikanlage:

  • lautlos
  • schadstofffrei
  • mit der kostenlosen Ressource Sonnenlicht
  • in Sekundenschnelle

Ein hoher Energieertrag setzt jedoch mindestens die Ausrichtung nach Osten oder Westen voraus. Achten Sie ebenfalls auf einen Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad, wenn Sie eine PV-Anlage installieren.

Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage?

Eine PV-Anlage braucht Sonnenlicht, um Energie zu erzeugen. Sie „fängt“ die Sonnenstrahlen mit den Solarzellen in den verbauten Solarmodulen. Darin befinden sich Elektronen, die in Bewegung geraten. Dadurch entsteht Gleichstrom. Der zur PV-Anlage gehörende Wechselrichter wandelt diesen in Wechselstrom um.

Die Umwandlung von Sonnenlicht zu Sonnenstrom funktioniert direkt. Ein Energieübermaß gelangt ins öffentliche Netz. Alternativ schaffen Sie sich einen Speicher für Ihre Photovoltaikanlage an. Er dient als „Energiesammler“ und gibt den Strom in sonnenlosen Stunden an Ihren Haushalt ab.

Vor dem Kauf einer PV-Anlage: ein Kostenüberblick

Die Vorzüge einer Photovoltaikanlage überzeugen Sie und Sie wünschen sich selbst eine auf dem Dach? Prüfen Sie zunächst, welche Leistung sich für Sie lohnt. Kleine Haushalte, die wenig Strom verbrauchen, nutzen ein Modell mit drei bis fünf Kilowattpeak. „Speicherlos“ kosten sie bis zu 12.500 Euro. Mit Stromspeicher beträgt der Endpreis rund das Doppelte.

In Ihrem Haushalt leben mindestens vier Personen und Ihr Strombedarf fällt hoch aus? Entscheiden Sie sich für eine Photovoltaikanlage, die fünf bis acht Kilowatt leistet. Planen Sie für sie bis zu 17.000 Euro ein. Wollen Sie auch nachts auf Sonnenstrom zurückgreifen, wählen Sie die Variante mit Energiespeicher. Beachten Sie bei einer solchen Photovoltaikanlage Kosten zwischen 24.000 und 27.500 Euro.

Photovoltaikanlage: Kosten für XL-Modelle

PV-Anlagen mit acht bis zehn Kilowattpeak eignen sich für Mehrfamilienhäuser mit hohem Strombedarf. Ebenfalls kommen sie für Unternehmen infrage. Der Preis ohne Speicher liegt bei bis zu 20.500 Euro. Durch die zusätzliche Speicherfunktion kostet die Photovoltaikanlage das Eineinhalbfache.

Tipp zum Sparen: Zwischen Jänner 2024 und Dezember 2025 verzichtet der österreichische Staat bei PV-Anlagen auf die Mehrwertsteuer. Dadurch sparen Sie 20 Prozent.

Eine PV-Anlage installieren – wie lange dauert das?

Mindestens vier Teile – daraus besteht eine Photovoltaikanlage. Neben den Solarmodulen und dem Wechselrichter gibt es die Dachhalterung sowie die notwendigen Kabel.

Damit alle Komponenten auf Ihrem Dach landen, gehen die zuständigen Installateure folgendermaßen vor:

  • Zunächst stellen sie das Gerüst auf, um auf die Dachfläche zu gelangen.
  • Anschließend montieren sie die Dachhalterung und verlegen die Kabel.
  • Danach befestigen sie die Solarmodule und verkabeln diese.

Die beiden letzten Schritte: Die Fachleute installieren die Elektrik und nehmen mit Ihnen die Photovoltaikanlage in Betrieb. Abhängig von deren Größe planen Sie für den gesamten Prozess einen bis fünf Tage ein.

Fazit: PV-Anlagen sind zwar teuer, aber nützlich

Sie kaufen etwas im Wert einer teuren Luxushandtasche, wenn Sie eine PV-Anlage installieren. Dadurch befreien Sie sich zukünftig vom flauen Gefühl im Magen, wenn die Stromrechnung kommt. Durch hohe Kaufpreise wirken die Anlagen wie Luxusgüter. Sie sind jedoch für jeden Haushalt sinnvoll, der auf Sonnenstrom setzt.

Foto von Daniele La Rosa Messina: https://www.pexels.com/de-de/foto/landschaft-natur-frankreich-dach-17893477/